Chronische Rückenbeschwerden

Stammzellentherapie bei akuten und chronischen Rückenbeschwerden

Rückenschmerzen sind ein weitverbreitetes Problem, das sowohl akut als auch chronisch sein kann. Viele Menschen leiden darunter und sind auf der Suche nach Möglichkeiten der Linderung. Zur Behandlung von akuten Rückenschmerzen empfehlen sich in der Regel konservative Methoden wie Schmerzmittel und/oder Physiotherapie. Chronische Rückenschmerzen können jedoch schwieriger zu behandeln sein und erfordern oft einen multimodalen Ansatz, bei dem verschiedene Behandlungsmethoden kombiniert werden.

Eine davon ist die Stammzellentherapie und Dr. Hans Peter Heuberger, Facharzt für Orthopädie und orthopädische Chirurgie, erklärt in diesem Text, wie es zu Rückenproblemen kommen kann und welche Behandlungsoptionen zu empfehlen sind.

Aufbau der Wirbelsäule

Wie der Name sagt, ist sie die Säule, die das Gewicht des Körpers trägt, ihn aufrecht hält, uns das Gehen auf zwei Beinen möglich macht. Die geniale Konstruktion dieses flexiblen Gerüsts, das seitlich betrachtet wie ein „Doppel-S“ aussieht, ermöglicht das Abfedern und Ausgleichen von Belastungen. Ob im Laufen, Gehen oder Stehen: Die Wirbelsäule sorgt dafür, dass wir dies mit erhobenem Haupt tun können.

Abschnitte der Wirbelsäule

Insgesamt 33 Wirbel sorgen für die Beweglichkeit in horizontaler und vertikaler Richtung. Von oben nach unten sind dies:

  • 7 Halswirbel,
  • 12 Brustwirbel,
  • 5 Lendenwirbel,
  • 5 Kreuzbeinwirbel (zusammengewachsen),
  • 4 Steißbeinwirbel (zusammengewachsen).

Zwischen den Wirbelkörpern liegen 23 elastische Bandscheiben, bestehend aus einer Art von Knorpelfaser als Hülle und einem gelartigen Kern (Gallertkern). Die Bandscheiben ermöglichen Drehung und federn Stoß- und Druckbelastungen ab. Sie werden im Laufe des Lebens stark beansprucht und sind vergleichbar mit den Stoßdämpfern in einem Auto. Während des Alterungsprozesses werden sie dünner, steifer, sitzen dichter. Die Wirbelsäule krümmt sich und insgesamt wird der Mensch um einige Zentimeter kürzer.

Die Wirbelsäule als Autobahn für die Nerven

Die besondere Form der Wirbel ermöglicht es, dass ein durchgehender Kanal entsteht, in den die Spinalnerven eingelagert sind. An bestimmten Stellen, den sogenannten Nervenaustrittspunkten, verlassen sie das Rückenmark.

Die Spinalnerven bilden die Meldezentralen unseres Körpers. Sie leiten einerseits Bewegungssignale vom Gehirn weiter, andererseits melden sie Druck, Berührung und das Empfinden von Kälte oder Hitze, die auf Haut, Muskel oder Gelenke wirkt.

Die häufigsten Beschwerdebilder

Die Wirbelsäule als wichtiges Element unseres Körpers ist mit ihrem komplexen Aufbau anfällig für Schmerzen und Beschwerden, die unsere Lebensqualität stark beeinflussen und uns im Alltag beeinträchtigen. Ausgehend von den Erfahrungen und Beobachtungen aus meiner ärztlichen Praxis sind dies die häufigsten Beschwerdebilder:

Bandscheibenschäden

  • Bandscheibenvorfall: darunter ist eine Verformung der Bandscheibe zu verstehen, vor allem dann, wenn der Ring aus Fasern beschädigt ist. In Folge wölbt sich der weiche Gallertkern (Nucleus pulposus) vor, tritt aus dem Wirbelkanal aus und drückt auf die ausgehenden Nervenwurzeln, die dadurch eine starke Reizung erfahren. In aller Regel bezeichnet man sie als „radikuläre Schmerzen“.
  • Altersbedingte Degeneration: Mit fortschreitendem Alter verlieren die Bandscheiben an Flüssigkeit und Elastizität, sie können einreißen und sind damit direkte Quelle des Schmerzes, ohne auf die umgebenden Nerven zu drücken.

Arthrose der Zwischenwirbelgelenke

Arthrose ist eine degenerative Gelenkserkrankung, die durch Abnutzung der Knorpelgewebe in den Gelenken entsteht. Die Zwischenwirbelgelenke sind besonders anfällig für diese Art von Erkrankung, da sie ständig belastet werden. Die Symptome der Arthrose können sehr unangenehm sein und die Betroffenen stark beeinträchtigen. Durch die abnehmende Knorpelmasse reiben die Knochen aneinander, Schmerzen und Steifheit in den betroffenen Gelenken sind die Folge. In fortgeschrittenen Fällen kann die Arthrose zu Deformitäten der Gelenke führen.

Ursachen:

  • altersbedingte Abnutzung,
  • Bewegungsmangel,
  • Übergewicht,
  • Sportverletzungen,
  • Fehlstellungen der Gelenke
  • Fehlhaltung

Die Behandlung der Bandscheibenschäden und der Arthrose hängt von ihrem Stadium und den Symptomen ab, die auftreten. In den meisten Fällen werden Infiltrationen, Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente verschrieben sowie eine Physiotherapie empfohlen. Auch knorpelunterstützende Therapien können hier eingesetzt werden (Hyaluron, ACP). In fortgeschrittenen Fällen kann eine Operation erforderlich sein. Die Prognose ist in der Regel gut, wenn die Beschwerden früh erkannt und richtig behandelt werden.

Einengung der Nervenwurzel (Ischiasbeschwerden)

Eine Einengung der Nervenwurzel, landläufig als Ischias bezeichnet, ist eine häufige Ursache für Rückenschmerzen. Die Ischiasnerven sind die längsten Nerven im Körper und verlaufen von der unteren Wirbelsäule bis zu den Beinen. Ursache für eine Einengung kann ein Bandscheibenvorfall und oder die Kombination mit Arthrose der Zwischenwirbelgelenke, seltener auch ein Tumor, eine Verletzung oder eine andere Erkrankung sein. Symptomatisch sind häufige und starke Schmerzen im unteren Rückenbereich ausstrahlend in die Beine. Oft mit kribbeln oder Taubheit in den Beinen, bei starken Einengungen es kann auch zu Lähmungserscheinungen kommen. Die Behandlung hängt von der Ursache ab. In vielen Fällen können die Symptome mit Infiltrationen, Schmerzmitteln und Physiotherapie gelindert werden. In schweren Fällen kann jedoch eine Operation erforderlich sein.

Einengung des Spinalkanals (Spinalkanalstenose)

Die Spinalkanalstenose ist eine Erkrankung, bei der der Spinalkanal verengt ist. Dies führt zu Schmerzen und anderen Symptomen, von denen die Behandlung ebenso abhängt wie dem Ausmaß der Erkrankung.

Die häufigsten Symptome der Spinalkanalstenose sind Schmerzen und Taubheitsgefühle in den Beinen bis hin zu Lähmungserscheinungen. Das typische Beschwerdebild wird oft als „Schaufensterkrankheit bezeichnet (Claudicatio spinalis), da die Betroffenen aufgrund der Schmerzen und Taubheitsgefühle eine eingeschränkte Gehstrecke haben und längere Steh- und Sitzpausen brauchen.

Konservativ kann die Behandlung der Spinalkanalstenose mit Infiltrationen, Medikamenten und Physiotherapie erfolgen. Verschlimmern sich die Schmerzen oder verringern sich die Lähmungserscheinungen nicht, dann sollte eine Operation ins Auge gefasst werden. Bei einer chirurgischen Behandlung wird der Teil des Knochens entfernt, der auf den Nerv drückt.

Wirbelfrakturen

Wirbelfrakturen treten häufig bei älteren Menschen auf, da ihre Knochen aufgrund der abnehmenden Knochendichte anfälliger für Brüche sind. Die meisten Wirbelfrakturen sind das Ergebnis eines Unfalls oder einer anderen Art von Trauma. Bei älteren Menschen können auch leichte Stürze zu schweren Frakturen führen.

Diese Art von Brüchen kann sehr schmerzhaft sein und zu Beeinträchtigungen der motorischen Fähigkeiten führen. Sie sollten deshalb immer von einem Arzt behandelt werden.

Die Behandlung hängt von der Schwere der Verletzung ab. In manchen Fällen kann eine konservative Behandlung wie z. B. Schmerzmittel und Ruhigstellung ausreichen. In schwereren Fällen kann jedoch eine Operation erforderlich sein.

Diagnostik von Rückenbeschwerden

Dr. Hans Peter Heuberger, Facharzt für Orthopädie und orthopädische Chirurgie über Rückenschmerzen: „Sie sind ein weit verbreitetes Problem. Viele Menschen leiden unter Rückenschmerzen, und die Ursachen können sehr unterschiedlich sein. Eine genaue Diagnose ist daher wichtig, um die richtige Behandlung zu finden. Akut treten sie plötzlich und verbunden mit starken Schmerzen auf. Im chronischen Stadium sind sie leider dauerhaft und können zu einer massiven Beeinträchtigung der Lebensqualität führen“.

Die Diagnose von Rückenschmerzen beginnt immer mit einem ausführlichen Arzt-Patienten-Gespräch, gefolgt von einer Reihe von körperlichen Untersuchungen, um die Ursachen möglichst exakt einzugrenzen. Meistens wird der Diagnoseprozess durch Röntgenaufnahmen, CT oder MRT unterstützt.

Ich betone, dass Früherkennung wie bei den meisten Erkrankungen ein erster Weg zur Linderung der Beschwerden, wenn nicht sogar zur Heilung ist. Falls Sie an Rückenbeschwerden leiden, sollten Sie einen Termin in meiner Praxis vereinbaren, um den Ursachen auf den Grund zu gehen und die erfolgversprechendsten Behandlungsoptionen abzuklären“, empfiehlt Dr. Heuberger.

Behandlungsoptionen bei Rückenbeschwerden

Rückenbeschwerden können ein großes Problem für viele Menschen sein. Sie leiden unter Schmerzen und/oder Einschränkungen der Beweglichkeit. Es gibt jedoch einige Behandlungsoptionen, die helfen können. Eine Möglichkeit ist mit Infiltrationen den Reizzustand zu beruhigen. Es gibt auch verschiedene Medikamente, die verschrieben werden können, um die Schmerzen zu senken. In vielen Fällen kann eine Physiotherapie mit Massagen, Stromtherapie, Ultraschall und anderen Anwendungen Linderung verschaffen. Rückenübungen auch Heilgymnastik genannt können helfen, die Rückenmuskulatur zu stärken und so die Schmerzen zu lindern sowie den Rücken weniger Anfällig für Schmerzen zu machen.

Wenn Sie unter Rückenschmerzen leiden, sollten Sie sich daher an Ihren Arzt wenden. Dieser kann Ihnen sagen, welche Behandlungsmethode für Sie am besten geeignet ist.

Konservative Therapie

Sie sollte vorerst ins Auge gefasst werden. Die Klassiker beginnen bei Physiotherapie und gehen bis zu Infiltrationen. Mit der Thermokoagulation steht eine Denervierung der Facettengelenke zur Verfügung. „Schlussendlich ist immer die Diagnose ausschlaggebend, welche Option am erfolgversprechendsten ist“, so Dr. Heuberger.

Operation

Ein chirurgischer Eingriff basiert auf einer vorhergehenden umfassenden Diagnose. Erst wenn die eindeutige Ursache geklärt ist, die Korrelation feststeht und eine konservative Behandlung zu keinem Erfolg führt, sollte eine Operation ins Auge gefasst werden.

Stammzellentherapie gegen Rückenbeschwerden

Eine relativ neue Möglichkeit ist die Stammzellentherapie, die immer häufiger bei Rückenbeschwerden eingesetzt wird. Sie basiert auf der Gewinnung von körpereigenen Stammzellen, die minimal invasiv in die betroffenen Stellen des Rückens eingebracht werden und die Regeneration des Gewebes unterstützen.

Die Stammzellentherapie ist eine sehr sichere Behandlungsmethode, von der kaum Nebenwirkungen zu erwarten sind. Sie ist in aller Regel sehr gut verträglich und in vielen Fällen kann eine nachhaltige Besserung der Symptome beobachtet werden!

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